04.03.2010

Die MÄHR vom KiBiz

Politikerrunde
v.l. Prof. Klaus Schäfer (MfFFGI), Marie-Theres Kastner (CDU), Wolfgang Jörg (SPD), Myriam Fürst (komba Moderatorin), Marieluise Baumeister (komba), Andrea Asch (Bündnis 90/Die Grünen)
Marieluise Baumeister
Marieluise Baumeister (FB Erziehung)

Der Fachbereich Erziehung hat sich zusammen mit Politikern und dem zuständigen Ministerium auf die Suche nach einem MEHR gemacht

In der Podiumsdiskussion am 3.3.2010 in Düsseldorf stellten sich hochkarätige Teilnehmer den Fragen der Erzieherinnen, Personalräten und Fachberaterinnen.

Marie-Theres Kastner Familiensprecherin der CDU und Mitinitiatorin des KiBiz verteidigte vehement das Gesetz und lobte die guten Absichten und Inhalte. Die Schuld, dass KiBiz bei den pädagogischen Kräften vor Ort Mehrbelastung und Unsicherheit auslöse, gab sie den Kommunen und der dort zuständigen Jugendhilfeplanung. Sie betonte die besonderen Wahlmöglichkeiten für die Eltern, die nur das KiBiz böte und sah hier besonders für die Eltern ein MEHR. Ralf Witzel von der FDP stimmte in weiten Teilen mit seinem Koalitionspartner überein. Aus seiner Sicht bestehe kaum Anlass zur Kritik an dem Gesetz und entsprechend auch kein Handlungsbedarf für Verbesserungen. Prof. Klaus Schäfer vom zuständigen Ministerium (MfFFGI) zeigte sich überzeugt, dass KiBiz bei richtiger Umsetzung MEHR Bildung, MEHR Personal und MEHR Vereinbarkeit von Familie und Beruf böte. „Befristete Arbeitsverträge sind kein KiBiz Problem" betonte Prof. Schäfer.
v.l. Prof. Klaus Schäfer (MfFFGI), Marie-Theres Kastner (CDU), Wolfgang Jörg (SPD), Myriam Fürst (komba Moderatorin), Marieluise Baumeister (komba), Andrea Asch (Bündnis 90/Die Grünen)

Andrea Asch von Bündnis 90/Die Grünen sah dies als Oppositionspolitikerin naturgemäß anders. Sie suche auch nach eineinhalb Jahren KiBiz immer noch die Vorteile von KiBiz gegenüber dem alten GTK-Gesetz. Zwar sähe sie auf der einen Seite, dass das Gesetz für die Kolleginnen in der pädagogischen Arbeit MEHR Anerkennung bringe. Dies sei aber gekoppelt mit einem MEHR an Belastung, einem MEHR an Zeitaufwand, der nicht kompensiert werde und mit einem MEHR an Unsicherheit bei den Eltern. „Keine Familie kann heute über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr im Voraus verpflichtet werden, Betreuungsstunden zu buchen. Es gibt in unserer Gesellschaft einen viel zu schnellen Wandel, der es Familien unmöglich macht sich soweit im Voraus festzulegen!" so Asch.
Der SPD-Politiker Wolfgang Jörg bewertete das Kinderbildungsgesetz ebenfalls sehr kritisch und versprach den anwesenden Fachkräften, dass sich für das Personal unter einer SPD Regierung vieles zum positiven ändern werde! MEHR Vorbereitungszeit und MEHR Personalstunden besonders für die Familienzentren seien seine Vorstellung.
Jonny Hoffmann Vertreter der Stadt Hennef kritisierte die falsche Jugendhilfeplanung in vielen Städten NRW's. Nur durch falsche Auslegungen und Handlungen gerate nach seiner Meinung ein gutes Gesetz in eine Schieflage, was letztlich auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden würde.

Die komba Fachbereichsvorsitzende Marieluise Baumeister war eingebunden in das Spannungsfeld der Pro- und Kontra-Argumente gegen KiBiz. Sie plädierte für MEHR Personalstunden, um die umfangreiche Arbeit in den Kitas aufzufangen, den Kindern gerecht zu werden und eine gute Bildungsarbeit leisten zu können. Die Zukunftssituation der Ergänzungskräfte stellte sie in den Vordergrund, denn hier werde ohne Not ein Berufssstand in die Schieflage gebracht.
Fragen aus dem Plenum sorgten für kontroverse Diskussionen und machten den anwesenden Politikern deutlich, dass in den Kitas landesweit Sorge über die Zukunft des Berufstandes herrscht. Fachkräftemangel, Überbelastungen und Krisenmanagement bestimmen zurzeit die Arbeit in den Tageseinrichtungen und Familienzentren.

In den Schlussworten hagelte es Zusagen und Versprechungen: Politik und Ministerium würden die Fachlichkeit der Betroffenen für die 2011 anstehende Revision dieses Mal mit einbinden. Aus dem Ministerium war zu hören, dass die Ergänzungskräfte in der Revision eine wichtige Rolle einnehmen würden. Die Grünen wollen die 25-Stundenbetreuung kippen und für einen verbesserten Kind/Personalschlüssel eintreten. „Betroffene gehören mit an den Planungstisch!" so auch Jörg. Die Fachbereichsvorsitzende Marieluise Baumeister bot das ‚Know-how' des Fachbereichs an, der weit über 1000 Fachkräfte vertrete und aus Sicht der Betroffenen konkret und praxisorientiert Fachwissen mit einbringen könne.
Myriam Fürst moderierte mit viel Einfühlungsvermögen die Veranstaltung rund um die MÄHR vom Mehr im KiBiz.

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