21.11.2012 / komba gewerkschaft nrw

Nach Unfalltod von zwei Feuerwehrleuten weist die komba gewerkschaft nrw auf hohe Risiken hin

Fast 10.000 Unfälle im Einsatz zwischen den Jahren 2007 und 2010

Köln/ Erkelenz, 21. November 2012. Nach dem schweren Verkehrsunfall während einer Einsatzfahrt in der Nähe von Erkelenz, bei dem vor wenigen Tagen zwei Feuerwehrleute getötet und zwei weitere schwer verletzt wurden, weist die komba gewerkschaft nrw auf die hohen Risiken bei Einsätzen von Feuerwehrleuten hin. Wie Norbert Brewer von der Berufsfeuerwehr Aachen, Vorsitzender des Fachbereichs Feuerwehr und Rettungsdienste der komba gewerkschaft nrw, Kommunalgewerkschaft im dbb beamtenbund und tarifunion, mitteilte, wurden zwischen 2007 und 2010 in Nordrhein-Westfalen fast 10.000 Feuerwehrleute, davon knapp 3.500 aus Berufsfeuerwehren, bei Diensteinsätzen verletzt. Eine Tatsache, die dem Brandschutzbericht des NRW-Innenministeriums ebenso zu entnehmen ist. 2010 waren es fast 1.000 Berufsfeuerwehrleute und rund 1.700 Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren, die betroffen waren und nach wie vor sind - für viele bedeutete dies eine zeitliche oder dauernde Dienstunfähigkeit.


Hilfsfond: komba nrw begrüßt Überlegung der Landesregierung
Der tragische Unfall von Erkelenz hatte sich auf der Alarmfahrt zu einem Brand ereignet. Ulrich Silberbach, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft und NRW-Landesvorsitzender bedauert, dass die Gefahren für Feuerwehrleute in der Öffentlichkeit häufig unterschätzt würden. Die komba gewerkschaft nrw fordere daher, Feuerwehrleute grundsätzlich besser abzusichern. „Solche Tragödien müssten als qualifizierte Dienstunfälle durchgesetzt werden, um im Todesfall die Hinterbliebenen besser abzusichern“, so Silberbach. Unabhängig davon begrüßt die komba gewerkschaft nrw die Überlegung der Landesregierung, für solche Fälle einen Hilfsfonds einzurichten. Diese Idee solle schnell realisiert werden.
Silberbach analysiert die Risiken: „Bei Brandeinsätzen, im Rettungsdienst oder bei technischen Hilfeleistungen müssen Feuerwehrleute häufig an die Grenzen ihrer körperlichen und psychischen Belastbarkeit gehen, um Menschen in Not zu helfen. Dabei setzen sie vielfach ihr eigenes Leben aufs Spiel.“ Die Verletzungsgefahren seien sehr groß, auch Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinshorn seien riskant. Das gelte für verkehrlich überfüllte Innenstädte genauso wie auf Autobahnen und Landstraßen. Viele Verkehrsteilnehmer reagierten im Straßenverkehr auf herannahende Alarmfahrzeuge von Feuerwehr, Rettungsdiensten oder Polizei oft hilflos, häufig auch kopflos.


Dienstunfall: komba gibt Hilfestellung
Eckhard Schwill, Justiziar der komba gewerkschaft nrw, hat kürzlich eine Broschüre zum „Dienstunfall im Feuerwehrbereich“ herausgegeben. Die 65seitige Handreichung soll betroffenen Feuerwehrleuten helfen, ihre Ansprüche gegenüber den Arbeitgebern durchzusetzen. „Nicht selten müssen Feuerwehrleute, die bei Einsätzen schwere Verletzungen erlitten haben, zu denen auch psychische Traumata gehören, um ihre Ansprüche kämpfen. Die komba gewerkschaft hilft, damit wenigstens diese Folgen schnell bewältigt werden können.“
Die Fachgewerkschaft für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst organisiert etwa die Hälfte der knapp 11.000 Berufsfeuerwehrleute und Rettungssanitäter zwischen Rhein, Ruhr und Weser in einer eigenen, spezialisierten Fachbereichsvertretung – der Fachbereich Feuerwehr & Rettungsdienst. Dazu gehören auch immer mehr Angehörige von Flughafenfeuerwehren oder Rettungsdiensten der Hilfsorganisationen, die im öffentlich-rechtlichen Auftrag eingesetzt werden.

Weitere Informationen zum Fachbereich Feuerwehr & Rettungsdienst der komba gewerkschaft nrw

Die Broschüre "Der Dienstunfall im Feuerwehrbereich" kann hier eingesehen und bestellt werden.


Pressemitteilung "Nach Unfalltod von zwei Feuerwehrleuten weist die komba gewerkschaft nrw auf hohe Risiken hin" als pdf-Dokument zum Downloaden

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Udo Wegner

Mail: info(at)komba-solingen.de

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