11.04.2013 / komba lvr

Gegen „Pauschalierende Entgelte Psychiatrie und Psychosomatik 2013“

Foto: Elke Seyfarth, komba LVR

Mit einer Resolution nebst Unterschriftensammlung in der LVR-Klinik Köln wurde die komba LVR gegen den neuen Entgeltkatalog des Bundesgesundheitsministers aktiv.

Köln, 10. April 2013. In dem begleitenden Brief an Herrn Bundesgesundheitsminister Bahr, dem die beiden Dokumente  angefügt werden, wird seitens der komba LVR bemängelt, dass für die Behandlung psychisch kranker Patientinnen und Patienten zukünftig keine ausreichende Finanzierung zur Verfügung gestellt wird.

Für eine qualitativ gute, gemeindenahe Versorgung der Patientinnen und Patienten wird aktuell ein Netzwerk von zentralen und dezentralen Angeboten - vollstationären Plätzen, Tageskliniken sowie ein umfangreiches ambulantes Angebot - bereitgehalten. Dieses vernetzte System von Akutbehandlung und nachsorgender Betreuung in gemeindenahen Einrichtungen ist durch die Verordnung gefährdet.
Mit der Resolution wird abgelehnt, dass erkrankte Bürgerinnen und Bürger die Leidtragenden einer Finanzierungsystematik werden, die das Ziel hat, sie als Patientinnen und Patienten „entgeltkonform“ und damit „ökonomisch attraktiv“ zu betrachten, wenn sie kurze Verweildauern aufweisen.
Mit der ersatzlosen Streichung der Psych-PV, spätestens Ende 2016, entfällt zukünftig die Grundlage für eine angemessene Personalausstattung über alle Berufsgruppen.
Zu befürchten ist ein massiver Personalabbau und einer damit verbundenen Arbeitsverdichtung der verbleibenden Kolleginnen und Kollegen.

Aus diesen Gründen fordern die Kolleginnen und Kollegen mit ihren Unterschriften der komba gewerkschaft beim Landschaftsverband Rheinland eine Modifizierung der am 19. November 2012 in Kraft getretenen Verordnung „Pauschalierende Entgelte Psychiatrie und Psychosomatik 2013 (PEPPV)“, worin auch die wichtigen Qualitätsstandards in der Versorgung psychisch kranker Menschen mit aufzunehmen sind. Die komba LVR erwartet vom Minister eine modifizierte Verordnung, mit einem Entgeltsystem, das eine qualitativ hochwertige psychiatrische Versorgung gerecht abbildet und eine Weiterentwicklung und Optimierung der bisherigen Strukturen budgetrelevant vorsieht.

Diese Aktion der komba LVR hat in der LVR-Klinik Köln großen Anklang gefunden. Neben den gewerkschaftlich organisierten Kolleginnen und Kollegen vor Ort haben auch Kolleginnen und Kollegen des Vorstands der komba LVR sowie die Tarifexpertin Yvonne Zimmermann der komba nrw an der Aktion teilgenommen. Eine starke Gemeinschaft für diese wichtige Thematik!

Text: Elke Seyfarth, komba LVR

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